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USA - Von Karma und Disco-Fritten

Wenn ich mal in die Staaten reise, dann schwöre ich, mich beim ersten Besuch nur von Hamburgern und Junk Food zu ernähren. So und nicht weniger anspruchsvoll oder intelligent waren meine Reisepläne, als es plötzlich über den grossen Teich in die USA ging. Ein glücklicher Zufall machte es möglich, dass ich zwar recht spontan, aber dafür unschlagbar günstig ins Land der unbebeschränkten Möglichkeiten reisen konnte. Und da ich Reisen grundsätzlich kaum Plane und eh zu wenig dafür blieb, fand ich die Idee meiner Burgerinitative schlussendlich gar nicht so unkreativ-attraktiv. Kleiner Tipp für alle Erstreisenden. Wir Europäer sind es gewohnt auch mal eine Vorspeise zu bestellen. Das ist in den Staaten eine Schnapsidee. Nach meinem ersten „Starter“, den so genannten „Disco Fries“, konnte ich mich noch Stunden danach kaum bewegen, so absurd überdimensioniert war die Portion.



Chicago - Jazz City

Die Reise in die Staaten war auf kurze elf Tage begrenzt und gebucht war nur der Hinflug nach New York. Der Rückflug war noch offen, da wir mit mit sogenannten Buddypässen unterwegs waren, der besten Erfindung seit es das Reisen gibt. Die Brüder meines Reisebegleiter´s – und besten Bro-Faust-Buddies´s aller Zeiten – arbeiten für US-Fluggesellschaften und konnten uns deshalb praktisch umsonst quer durch die Staaten schicken. Unschlagbare 50 Dollar für einen Flug von New York nach Chicago und später Miami bzw. Tempa Bay, bereiten einem so richtig viel Freude. Über den „Big Apple“ muss man ja nicht mehr besonders viel sagen. Beeindruckende Stadt und ich hoffe mal länger dort absteigen zu können, um mich fotografisch auszutoben. Es reicht schon Instagram nach „New York“ zu durchsuchen um zu erkennen, wieviele Gesichter diese Stadt hat und wie viele talentierte Fotografen sie beherbergt. Eine Überraschung für mich war das Schmuckstück Chicago. Eine wirklich schöne, wenn auch nicht ungefährliche Stadt. Die Stadtplaner hatten nach dem grossen Inferno Ende des 19. Jahrhunderts wieder genügend Platz der Stadt ein neues Gesicht zu geben. Deswegen wirkt Chicago eindeutig durchdachter und luftiger als New York. Die Wolkenkratzer haben deutlich mehr Platz zum Atmen als in Manhattan, das mit den Jahrzehnten einfach zugewuchtert ist. Auch sind die Häuser in „Jazz City“ architektonisch spannender. Nicht vergessen sollte ich den Millennium Park, mit der wohl interaktivsten Bohne der Welt, dem „Cloud Gate„. Toll zu beobachten wieviel Spass die Menschen mit einem Stück Edelstahl haben können. Keep it simple. Wer mal so richtig abgöttisch gut frühstücken möchte, der sollte unbedingt ins historische (amerikanische Zeitrechnung) „Lou Mitchell´s“. Dort gibt es die Mutter aller „Boiled-Eggs“ und die fluffigsten aller Waffeln. Generell ist Chicago kulinarisch eine Reise wert.



Mein Karmakonto

Ein Moment der Unaufmerksam führte beinahe zu einer grossen Lachnummer, mit mir in der Hauptrolle. Zum Millenium Park gehört auch die „Crown Fontain“. Das ist ein flaches Wasserbecken mit einer grossen LED-Wand, auf der ein menschliches Gesicht alle paar Sekunden seine Züge ändert. Mit Chicago´s Skyline im Hintergrund wurde es sogleich das Fotomotiv meiner Begierde. Also zog ich mir wohlerzogeb die Schuhe aus und stellte mich mit gewissen Abstand zum Gesicht, mitten ins Wasserbecken, um ein möglichst symetrisches Foto zu bekommen (Beweis). Was ich nicht wusste war, dass dieses Gesicht irgendwann anfängt Wasser zu spucken. Nicht weiter tragisch, da ich ja weit genug davon entfernt stand. Was allerdings gänzlich übersehen hatte, war die zweite wasserspeiende Wand, die unmittelbar hinter mir stand. Als das feuchtfröhliche Spektakel losging hörte ich nur noch die warnenden Schreie meines Buddy´s. Andy! Wasser! Ich drehe mich schlagartig um und sehe den dicken Wasserschwall auf mich zukommen. Na prima. Glücklicherweise haben so undenbkar nette Kerle wie ich, ein stets prall gefülltes Karma-Konto. Der Wasserstrahl landete direkt vor meinen Füssen – und ich blieb trocken. Das hätte nicht nur peinlich, sondern auch teuer enden können. Meine Kameratasche war prall gefüllt mit allerlei Foto-Schnickschnack. Wenn ihr euch das finale Foto ganz unten im Beitrag genauer anseht, dann wird euch vielleicht auffallen, dass so ziemlich jeder Besucher rings um das Becken in meine Richtung schaut. Einige von ihnen halten sogar ihre Handykamera auf mich. Offensichtlich wussten sie was passieren würde und waren wohl auf der Jagt nach dem neusten „witzigsten Internet-Video“. Die Idee, mich ahnungslosen Touristen vorzuwarnen, wollte niemand mit mir teilen.



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